Mischwasserbecken Bruggmatt, Bubendorf (CH)

Neubau Mischwasserbecken Bruggmatt in Bubendorf

In den Jahren 2002/2003, rev. 2007, wurde für das Einzugsgebiet der Abwasserreinigungsanlagen ARA Frenke 1, 2 und 3 ein Genereller Entwässerungsplan (ARA GEP) ausgearbeitet. In dieser Planung wurde aufgezeigt, dass zur Verminderung der Entlastungswassermengen und damit zur Verbesserung der Wasserqualität der Frenke die Erstellung eines Mischwasserbeckens erforderlich ist.

Das Mischwasserbecken Bruggmatt wurde am AIB-Sammler in Bubendorf unmittelbar neben der bestehenden Kanalisation in der Hauptstraße und dem Entlastungskanal in die Frenke erstellt. Das oberhalb liegende Einzugsgebiet an diesem Kanalisationsstrang sind die Gemeinden Hölstein, Ramlinsburg und Teilgebiete von Bubendorf, nach Aufhebung der ARA Frenke 2 auch Waldenburg, Oberdorf und Niederdorf.

Aus dem erforderlichen Beckenvolumen, der Hydraulik der Zu- und Ableitungskanäle sowie aus den geologischen Verhältnissen wurde festgelegt, dass das gesamte erforderliche Stauvolumen unterhalb der Überfallkante des Trennbauwerkes liegen muss, damit die ungehinderte Bewirtschaftung des Kanalnetzes auch nach Regenende und Beckenfüllung möglich ist. Des Weiteren muss die Überfallkante des Notüberlaufs so hoch liegen, dass das Mischwasserbecken durch Rückstau im Hochwassersfall der Vorderen Frenke nicht mit Oberflächenwasser aus dem Gewässer geflutet wird.

Das Mischwasserbecken wurde als Fangbecken im Nebenschluss mit einem Volumen von ca. 700 m3 realisiert. Die Herausforderungen bei der Projektierung und Realisierung des Beckens lagen insbesondere in den schwierigen hydrogeologischen Verhältnissen und der Rückstaugefahr bei Hochwasser in der Frenke.

Für die Beschickung des Mischwasserbeckens wurde ein neues Trennbauwerk auf die bestehende Kanalisation erstellt. Entsprechend der Kapazität des weitergehenden AIB- Sammlers und den Reinigungsmöglichkeiten auf der ARA erfolgt der Zufluss in das Becken über einen Siebrechen, der das Mischabwasser mechanisch reinigt. Die Zwischenspeicherung des Abwassers erfolgt in einem runden, aus Fertigteilen erstellten Becken.

Nach Regenende und in Abhängigkeit der Kapazitäten im unterhalbliegenden Kanalnetz sowie auf der ARA erfolgt die Beckenentleerung über eine Pumpe/Pumpendruckleitung zurück in den AIB-Sammelkanal.

Reicht das zur Verfügung stehende Speichervolumen nicht aus, erfolgt die Entlastung des mechanisch gereinigten Abwassers über den Notüberlauf und einer neu erstellten Entlastungsleitung in die Vordere Frenke.

Über Messsonden im Kanalnetz erfolgt die Steuerung der gesamten Anlage vollautomatisch. Die hierfür erforderliche Mess- und Regeltechnik befindet sich im Wartungsgebäude. Dieses ist über eine Telefonleitung mit der ARA verbunden und kann so auch ferngesteuert werden.

Der Großteil der Abwasseranlage befindet sich unterirdisch. Lediglich die Umzäunung, das Wartungsgebäude und die Überdachung des Beckenzugangs sind von außen sichtbar.

Kontakt

Ralph Kutsche

Geschäftsführer Rapp Regioplan GmbH

+49 7621 85 18 98
r.kutsche@rapp-regioplan.de

Eckdaten

Ort: Bubendorf (CH)

Auftraggeber: Amt für Industrielle Betriebe des Kantons Basel-Landschaft

Zeitrahmen: Planung 2014-2015, Ausführung 2015-2016

Bausumme / Investitionskosten: ca. 2.200.000 CHF

Leistungen: Vor-, Bau-, Auflage- und Ausführungsprojekt, Ausschreibung, örtliche Bauleitung, Inbetriebnahme, Konformitätsbewertungsverfahren