Eigenkontrollverordnung (EKVO)
Gemäß der Verordnung des Ministeriums für Umwelt und Verkehr über die Eigenkontrolle von Abwasseranlagen (Eigenkontrollverordnung–EKVO) vom 20. Februar 2001 veranlasste der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung Lörrach in den Jahren 2008/2009 eine Kanalinspektion im Ortsteil Brombach der Stadt Lörrach.
Die Auswertung ergab erhebliche Schäden in den Regen- (RW) und Schmutzwasserkanälen (SW) in der Albertusstraße, Hellbergstraße, Im Feldli, Käferholzstraße und Wilhelm-Schöpflin-Straße.
Das Sanierungskonzept des Eigenbetriebs sieht eine Aufteilung der Maßnahme in nach Bauverfahren getrennte Bauabschnitte vor, wovon der erste in geschlossener Bauweise (Schlauchlinersanierung) bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 ausgeführt wurde. Rapp Regioplan führte im Auftrag der Stadt Lörrach die Sanierungsplanung für den zweiten Bauabschnitt durch, welcher die Erneuerungsverfahren in offener Bauweise beinhaltet.
Im Zuge der Bedarfsplanung für Hausanschlüsse wurde entschieden, dass zusätzlich auch die angeschlossenen Regen- und Schmutzwasserhausanschlüsse erneuert werden müssen (ggf. bis 1 m hinter Grundstücksgrenze).
Bedarfsplanung
Für den RW–Kanal entlang der Friedhofsmauer war eine Nennweitenvergrößerung in geschlossener Bauweise (Pipe-Eating) angedacht. Wegen der geringen Rohrdeckung (Auflast) müssen die grabenlosen Verfahren jedoch ausgeschlossen werden. Stattdessen wurde ein Konzept erarbeitet, welches die Ableitung des ankommenden Regenwassers aus dem Einzugsgebiet „Im Feldli“ über einen neuen, parallel zum bestehenden SW–Kanal in der Hellbergstraße verlaufend, zur Albertusstraße hin ableitenden RW–Kanal DN 400 vorsieht. Demzufolge wird der RW–Kanal in der Albertusstraße von DN 250 auf DN 500 aufdimensioniert. So wird die Ableitung des zusätzlich ankommenden Regenwassers auf der Hellbergstraße/Im Feldli in den RW–Sammler DN 900 in der Lörracher Straße zu gewährleistet.
Technische Gestaltung der Baumaßnahme
Es handelt sich um den haltungsweisen Austausch bzw. die Erneuerung von Regen- und Schmutzwasserleitungen im bestehenden Kanalnetz (Trennsystem/Mischsystem).
Auf Vorschlag des Eigenbetriebs wurden PP-Rohre für die neuen Leitungen vorgesehen. Diese sind für den Einsatz in Wasserschutzzonen II und III geeignet. Im Bereich der Wilhelm-Schöpflin-Straße, die an die Schutzzone II des Wassergewinnungsgebietes angrenzt, werden doppelwandige Betonrohre zum Einsatz kommen. Die erste Haltung des RW-Kanals in der Albertusstraße soll aus statischen Gründen aus einwandigen bewehrten Betonrohren hergestellt werden.
Als Schachtunterteile werden monolithische Schächte eingesetzt. Die Schachtaufbauten (Schachtringe, Schachtkonen, Ausgleichsringe, Schachtabdeckungen) sollen aus Standard Betonfertigteilen (DIN EN 1917, DIN V 4043-1 oder DIN 4043-2) hergestellt werden.
Insgesamt werden 1310 m neue Leitungen verlegt und 159 Seitenanschlüsse erneuert.
Kontakt
Eckdaten
Ort: Lörrach
Auftraggeber: Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung Lörrach
Zeitrahmen: 2013
Bausumme / Investitionskosten: ca. 1.350.000 €
Leistungen: Bedarfsplanung Anschlussleitungen, Sanierungsplanung, Ausschreibung und Mitwirkung Vergabe, örtliche Bauüberwachung