Rola in Freiburg im Breisgau

Projekt

Die RAlpin AG betreibt eine Rola-Verbindung zwischen Freiburg im Breisgau (Deutschland) und Novara (Italien). Hierbei fahren Lkw auf Züge mit speziellen Niederflurwagen auf und werden durch die Schweiz gezogen. Die Lkw-Fahrer fahren in einem Begleitwagen mit.

Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten im Güterbahnhof in Freiburg werden die Züge in falscher Richtung beladen. Sie müssen in Weil am Rhein aufwändig gedreht werden, um in der Schweiz durch die Tunnel fahren zu können. Durch den Bau des Katzenbergtunnels zwischen Freiburg und Basel ist ein weiterer Zwangspunkt entstanden, der das Drehen der Verladerichtung bereits in Freiburg unabdingbar macht. Hierfür sind umfangreiche Anpassungen im Güterbahnhof Freiburg notwendig.

Rapp Regioplan hat zusammen mit Rapp Infra die planerische Lösung entwickelt und bis zur Planfeststellungsreife gebracht. Die Plangenehmigung wurde vom Eisenbahn-Bundesamt am 24.9.2015 erteilt.

Lösungsansatz

Mittels einer parallel zu den Verladegleisen liegenden neuen Zufahrtsstraße wird die Anlage umfahren. Für den Bau der Straße sind vier Stützwände erforderlich, eine davon als 400 m lange Bohrpfahlwand mit Spritzbetonausfachung. Der Verladebereich (mit Betonplatten ausgekleidete Gleise und einem Leckageplatz) wird vom Süden in den Norden verlegt und wesentlich vergrößert. Durch sieben neue Weichen werden neue Möglichkeiten für das Umfahren der Züge und Wagen geschaffen und die Betriebsabläufe optimiert. Der Weicheneinbau erfordert eine neue Weichenheizungsanlage und bedingt umfangreiche Anpassungen am Oberbau, an der Leit- und Sicherungstechnik, an der Oberleitungsanlage und an der Gleisfeldbeleuchtung. Letztere wird komplett neu gebaut und auf aktuellen Stand der Technik gebracht.

Im Süden der Anlage werden Betriebsstandards wesentlich verbessert. Durch eine neue Ver- und Entsorgungsstation für die Begleitwagen (Zufuhr von Frischwasser, Absaugen von Schmutzwasser), eine neue Druckluftanlage, eine neue Zugvorheizungsanlage, eine neue Wartungshalle mit Montagegrube und Kran und ein neues Terminalgebäude mit Sanitär- und Aufenthaltsräumen für die Lkw-Fahrer werden neue Maßstäbe gesetzt.

Schließlich wird der Vorstaubereich um ca. 25 % erweitert und die Einfahrtssituation neu gestaltet. Durch einen vorgelagerten Check-In-Schalter wird die Möglichkeit geschaffen, die Zufahrt zur Rola-Anlage besser zu kontrollieren.

Die Eingriffe in die Natur und Umwelt wurden bilanziert und werden durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Einige davon werden direkt auf dem Rola-Gelände umgesetzt. Es handelt sich im Wesentlichen um Biotope für Mauereidechsen.

Planung

Ab der Ausführungsplanung tritt Rapp Regioplan als Generalplaner auf und koordiniert Fachplaner zu unterschiedlichen Bereichen aus verschiedenen Ingenieurbüros.
Im Hause Rapp Regioplan werden die Planungen für die Verkehrsanlagen (Straße und Schiene) und Freianlagen ausgeführt. Zudem werden die Bauoberleitung, Teile der örtlichen Bauüberwachung, die Bauvermessung und die Bestandsdokumentation übernommen.
Die Baustelle befindet sich in einer Kampfmittelverdachtsfläche. Vor und während des Baus sind deswegen besondere Maßnahmen durchzuführen.

Kontakt

Johannes Brandsch

Dipl.-Ing. (FH) Vermessung, Dipl. Mathematiker

+49 7621 85 18 23
j.brandsch@rapp-regioplan.de

Eckdaten

Ort: Freiburg im Breisgau

Auftraggeber: RAlpin AG

Zeitrahmen: Genehmigungsplanung: 2010-2015, Realisierung: 2015-2017

Bausumme / Investitionskosten: ca. 17.000.000 €

Leistungen: Objektplanung, Verkehrsanlagen, Ingenieurbauwerke Lph. 1-8, Tragwerksplanung, örtliche Bauüberwachung